Die Netze von Serviceprovidern haben sich seit den Tagen eher flach strukturierter Netze deutlich weiterentwickelt. Heute handelt es sich um äußerst komplexe Gebilde mit mehreren Hierarchien und Ebenen, über die eine Fülle an Services und Technologien laufen. Provider nutzen ein und dasselbe Netz als Grundlage für unterschiedliche Anwendungen, die von Finanzanwendungen bis hin zu Anwendungen für das Video-Streaming reichen. Sie stellen alle ganz eigene Anforderungen, was die Performance und Fehlertoleranz anbelangt.

Wie können Serviceprovider in einem derartig komplexen Umfeld die Leistung und die Bereitstellung ihrer Layer-3-Services sowie die Kundenzufriedenheit gewährleisten? Betrachten wir als Beispiel einen Serviceprovider, der für Hunderte von Kunden MPLS-Services bereitstellt. Schauen wir uns an, wie ein Netzwerktechniker, der für das Management des Netzes eines Serviceproviders verantwortlich ist, ein Routing-Problem löst, ohne dabei eine Routing-Analyselösung zu nutzen.

Problemlösung ohne Routing-Analytik

Wenn ein Kunde heute aufgrund von Problemen mit der Erreichbarkeit oder Servicebereitstellung ein Trouble-Ticket einreicht, analysiert der Provider das Problem manuell. Ein solcher Problemlösungsprozess ist natürlich sehr zeitaufwendig.

Wenn der Kunde bei einem Konnektivitätsproblem über ein Trouble-Ticket ein Problem meldet, muss der Provider zunächst einmal wissen, welchen Routing-Pfad der Service nutzt. Dazu muss der Netzwerktechniker den Quell-Router ausfindig machen und anschließend ausgehend von diesem Router eine Traceroute-Funktion durchführen, um alle Hops entlang des Pfades zu bestimmen. Sobald die Router entlang des Pfades identifiziert wurden, loggt sich der Netzwerktechniker in die einzelnen Router ein, um sich einen Überblick über die Router-Leistung zu verschaffen.

Dies erfolgt über die gesamte Router-Kette entlang des Pfades, bis der problematische Router oder die gestörte Verbindung eindeutig erkannt wird. Selbst bei Nutzung eines Tools für die Leistungsüberwachung ist dennoch eine separate Analyse jedes einzelnen Routers entlang des Pfades erforderlich. Auch wenn das zunächst einmal relativ unkompliziert klingt, muss man sich den Arbeitsaufwand vorstellen, der entsteht, wenn man diese Aufgabe in einem großen Providernetz mit zahlreichen Routern entlang des Pfades durchführen muss. Der Zeitaufwand ist enorm!

Die Fehlerbehebung verkompliziert sich weiter, wenn der Kunde Probleme mit der Erreichbarkeit moniert, die in der Vergangenheit aufgetreten sind. Aufgrund der dynamischen Natur des Routings wird der Datenverkehr automatisch über einen anderen Pfad geleitet, wenn ein bestehender Pfad nicht verfügbar ist. Wenn also eine Ziel-IP nicht erreicht werden kann, wird der Datenverkehr über einen neuen, möglicherweise weniger optimalen Pfad geführt.

Wenn sich ein Netzwerktechniker also nach der Lösung eines Problems in einen Router einloggt, zeigt die Routing-Tabelle oder das Ergebnis eines Traceroute-Befehls lediglich den aktuellen und nicht den vorherigen Pfad an. Dies führt dazu, dass Trouble-Tickets mit der Meldung „Kein Problem gefunden“ geschlossen werden. Diese Rückmeldung lässt die Kunden jedoch verwirrt und unzufrieden zurück.

Gewährleistung der Layer-3-Serviceleistung in wenigen Minuten

Hier kann unsere Layer 3 Service Assurance-Lösung helfen. Mithilfe dieser Lösung, die auf der Blue Planet Route Optimization and Assurance (ROA)-Software basiert, werden alle Routing-Pfad-Informationen und Topologieänderungen sowie sämtliche Traffic- und Performance-Daten in Echtzeit im L3-Netz des Serviceproviders erfasst. Anschließend werden die so erfassten Daten korreliert und es werden pfadbezogene Performance-Berichte erstellt.

Netzwerktechniker erhalten so Einblicke in die aktuell und in der Vergangenheit für einen Service genutzten Pfade und können erkennen, wie sich die Pfadänderung auf die Gesamtleistung des Netzes und die Servicebereitstellung ausgewirkt hat.

Pfadbezogene Performance-Berichte für die Servicegewährleistung auf Layer 3

Schauen wir uns noch einmal unseren MPLS-Serviceprovider an: Wenn bei Nutzung dieser Lösung ein Kunde ein Problem mit der Servicebereitstellung oder Erreichbarkeit im MPLS-Netz meldet, kann der Netzwerktechniker den aktuellen Pfad problemlos von der Quelle bis zum Ziel nachverfolgen. Anschließend kann sich der Netzwerktechniker den Pfad genauer anschauen und mithilfe unserer „DVR Playback“-Funktion zeitlich an den Punkt „zurückspulen“, an dem das Problem aufgetreten ist. Dies gibt Aufschluss über die erfolgte Pfadänderung. Durch die Pfad-Lookup-Funktion wird der Pfad von der Quelle bis zum Ziele mit sämtlichen Routern entlang des Pfades angezeigt. Anschließend werden die Pfadinformationen mit den Leistungsmetriken der einzelnen Router korreliert. Der Netzwerktechniker kann so leichter erkennen, was genau an welcher Stelle im Netz passiert ist. Dies gilt selbst dann, wenn das Problem in der Vergangenheit aufgetaucht ist.

Die Layer 3 Service Assurance-Lösung und Blue Planet ROA bilden eine herstellerunabhängige Out-of-the-Box-Lösung, die innerhalb weniger Stunden nach der Installation einsatzbereit ist. Da Leistung und Traffic automatisch mit dem Routing-Pfad korreliert werden, müssen die Netzwerktechniker nicht länger Stunden mit dem manuellen Korrelieren und Analysieren der Performance-Daten in Bezug auf die Routing-Informationen verbringen. Dies führt natürlich zu einer deutlichen Beschleunigung der Lösung von Problemen mit der Servicebereitstellung. Viel wichtiger ist jedoch, dass Trouble-Tickets nicht mehr länger mit der Meldung „Kein Problem gefunden“ geschlossen werden müssen.

Wenn Sie an einer Live-Demonstration interessiert sind und mehr über die Layer 3 Service Assurance-Lösung erfahren möchten, besuchen Sie bitte: https://www.blueplanet.com/solutions/Layer3-Service-Assurance.html