Die Netze vieler Betreiber sind organisch gewachsen, um mit den schnell steigenden Datenübertragungsanforderungen Schritt halten zu können. Im Laufe der Zeit wurden dabei immer neue Technologien hinzugefügt. Dies resultierte in Multi-Domain-Netzen mit Komponenten mehrerer Anbieter und einem entsprechend schwierigen Management und Support. Weitere große Herausforderungen ergeben sich, wenn es darum geht, zu erkennen, an welchen Stellen des Netzes verfügbare Kapazitäten vorliegen. Um dies herauszufinden, müssen mehrere Teams befragt werden, bevor neue Services bereitgestellt und aktiviert werden können. Zusätzlicher Aufwand und eine entsprechende Vorlaufzeit sind erforderlich, wenn Serviceangebote neu entwickelt und auf den Markt gebracht werden sollen.

All diese Probleme und Herausforderungen führen in der Regel zu hohen Kosten für die Betreiber, die sehr viel Zeit für die manuelle Auftragserteilung, das Einholen von Einschätzungen mehrerer Teams über die Machbarkeit neuer Services, manuelle Konfigurationsschritte und die manuelle Ressourcenbereitstellung über mehrere Netzwerkschichten und Domänen hinweg aufbringen müssen. Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass neue physische oder virtuelle Netzwerkelemente von unterschiedlichen Anbietern, die neue Serviceangebote unterstützen, allmählich und Stück für Stück in die Operational Support Systems (OSS) integriert werden müssen. Dies führt zu kostspieligen  Integrationsprojekten und einer Betriebsumgebung mit einem immer höheren Grad an Komplexität.

Wenn es nicht auf einfache Art und Weise möglich ist, die im Netz verfügbare Kapazität zu bewerten, ist die Planung neuer Services ein zeitaufwendiger und schwieriger Prozess. Die meisten Betreiber bleiben dabei stark von dem bestehenden Verhältnis zu ihren Anbietern abhängig und stellen häufig Anfragen, ob neue Services von der bestehenden Infrastruktur unterstützt werden können. Manchmal sind dafür im Netz noch Kapazitäten frei. In anderen Fällen wiederum muss das Netz aufgrund eines Änderungswunsches ausgebaut werden, was sehr zeitaufwendig und teuer sein kann.

Es zeigt sich, dass aktuelle manuelle Ansätze für die Kapazitätsplanung und Servicebereitstellung nicht nachhaltig sind, vor allem da die Erwartungen der Kunden im Hinblick auf die bedarfsgesteuerte Bereitstellung von Services, die von einer schnellen Konnektivität abhängig sind, ständig steigen. Um der Nachfrage ständig einen Schritt voraus zu sein und die internen Betriebskosten zu senken, müssen die Betreiber einen effizienteren und stärker automatisierten Ansatz verfolgen, um Einblicke in die verfügbaren Netzwerkressourcen und -kapazitäten zu erlangen und schnell neue Services für ihre Kunden auf den Markt zu bringen.

Mehr Effizienz, höhere Agilität und kürzere Markteinführungszeiten mit WAN Automation

Die Architektur von WAN Automation beinhaltet nur eine einzige Orchestrierungsschicht, die mit Domänen-Controllern unterschiedlicher Anwender gekoppelt ist. Sie ermöglicht von einem Ende zum anderen und über die Netzwerkelemente unterschiedlicher Anbieter hinweg Einblicke in sämtliche verfügbaren Ressourcen. Dadurch können Betreiber die Machbarkeit neuer optischer oder Ethernet-basierter Services über das Netzwerk mit bereits bestehenden Ressourcen sofort bewerten. Darüber hinaus automatisiert der Orchestrator die Servicebereitstellung und -inbetriebnahme über alle erforderlichen Netzwerkelemente hinweg, was zu einer deutlichen Reduzierung der Betriebskosten und einer schnelleren Umsatzgenerierung führt.

Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist die Möglichkeit, zukünftiges Wachstum effektiv zu planen und so mit den sich ständig steigernden Bandbreitenanforderungen der Kunden Schritt zu halten. Mit Tools, die in Echtzeit Informationen über die „Angebot und Nachfrage“-Situation im Netzwerk bereitstellen, können Betreiber ihre Umgebungen auf äußerst kostengünstige Weise weiterentwickeln und skalieren und ihre Infrastrukturressourcen auf die Unterstützung aktueller und zukünftiger Anwendungen ausrichten.

Besonders wichtig ist, dass WAN Automation über ein Interface zwischen dem Orchestrator und dem übergeordneten OSS auch die Integration von Netzwerkmanagementprozessen in OSS-Prozesse vereinfacht. Da der Orchestrator die Komplexität der zugrundeliegenden Multi-Vendor-Elemente abstrahiert, ist es nicht länger nötig, separate Interfaces zwischen dem OSS und den einzelnen Geräten der diversen Hersteller zu entwickeln, wenn die Geräte ausgetauscht werden. Dies ist nicht nur für die Straffung des Prozesses für das Serviceauftragsmanagement wichtig, sondern auch für die Erfassung und Präsentation von Performance-Indikatoren und Daten zum Störungsmanagement. Durch die vereinfachte Integration in das OSS reduziert WAN Automation die Anforderungen hinsichtlich der kundenindividuellen Entwicklung auf OSS-Ebene und ermöglicht den Betreibern bedeutende Zeit- und Kosteneinsparungen.

Über Blue Planet WAN Automation

Die Blue Planet Multi-Domain Service Orchestration (MDSO)-Software von Ciena ermöglicht Betreibern die Automatisierung der End-to-End-Servicebereitstellung über komplexe physische und virtualisierte Netzwerkelemente hinweg und bietet gleichzeitig einen klaren Einblick in die Netzwerkressourcen und gegenseitigen Wechselbeziehungen. Dies ist für die Straffung der zukünftigen Kapazitätsplanung wichtig.

Vorteile der Blue Planet WAN Automation-Lösung von Ciena:

  • Verkürzung der Markteinführungszeit mit Multi-Domain Service Orchestration (MDSO) – Durch die Orchestrierung von Prozessen zwischen Multi-Vendor-Domänen können Betreiber die Bereitstellung neuer Services mittels Zero-Touch Provisioning in ihren Netzwerken ganz ohne Benutzereingriff unterstützen. Dadurch ist es nicht länger erforderlich, dass mehrere unterschiedliche Teams, wie beispielsweise aus den Abteilungen IT, Planung, Engineering und Betrieb, manuell miteinander kommunizieren und eine Strategie für die Ressourcenzuteilung und -provisionierung abstimmen müssen. Die Zeit für die Bereitstellung und Einführung neuer Services verkürzt sich so von mehreren Wochen auf lediglich einige wenige Minuten.

  • „Bandwidth-on-Demand“ (BoD), also die bedarfsgesteuerte Bandbreitenbereitstellung, über ein Self-Service-Portal für Kunden – Kunden können für die Anforderung neuer Services und das Upscaling oder Downscaling bestehender Services unmittelbar oder zu einem beliebigen Zeitpunkt in der Zukunft ein bequemes Self-Service-Portal nutzen. Bandwidth-on-Demand nutzt für die Bewertung der Machbarkeit der Kundenanforderungen und die automatische Ressourcenzuteilung dieselben Tools wie die Zero-Touch Provisioning-Lösung. Da der Prozess keine manuellen Schritte umfasst, können die Kunden extrem schnell auf Hochgeschwindigkeitsservices zugreifen. Darüber hinaus verringern sich die Workload und die Kosten für interne Teams, was wiederum zu deutlichen Kosteneinsparungen für die Betreiber führt.
  • Verbesserte Kapazitätsplanung für eine effiziente Weiterentwicklung des Netzwerks – Die Lösung versorgt interne Teams über benutzerkonfigurierbare Dashboards mit  Echtzeit-Einblicken in den Netzwerkstatus, Informationen über die verfügbare Kapazität und wichtige Performance-Indikatoren. Mit einem klaren Echtzeit-Einblick in den Hardware-, Service- und Netzwerkstatus sowie die Ressourcennutzung können Betreiber die Weiterentwicklung des Netzwerks effektiver planen und sicherstellen, dass das Netzwerk mit den Anforderungen der Kunden in puncto Bandbreite, Services und QoS Schritt halten kann. Die Blue Planet WAN Automation-Lösung beinhaltet darüber hinaus Tools für das Inventarmanagement für die Abbildung der aktuellen Betriebsumgebung, die Aufzeichnung auditfähiger Daten zu historischen Infrastrukturen und Änderungen und die Simulation zukünftiger Inventaranforderungen des Netzwerks.

Ciena stellt diese Vorteile weltweit bereits einigen Tier-1-Netzbetreibern zur Verfügung. So konnte einer dieser Tier-1-Betreiber beispielsweise die Markteinführungszeit für Hochgeschwindigkeitsservices von durchschnittlich zwei Monaten auf einige wenige Minuten reduzieren. Außerdem erhält der Betreiber über mehrere Netzwerkdomänen und Multi-Vendor-Elemente hinweg einen Echtzeit-Einblick in die Netzwerkressourcen. Dadurch lassen sich die Ressourcennutzung und Effizienz steigern. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass die Kapazität mit der steigenden Kundennachfrage Schritt hält.