Die kaleidoskopische Zukunft optischer Netze der nächsten Generation
Mervyn Kelly ist EMEA Marketing Director bei Ciena und hat die Aufgabe, Kunden mit neuen Umsatzchancen und Effizienzsteigerungen bei der Verbesserung ihrer Netze zu unterstützen. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung mit Carrier Ethernet, optischen Netzen, OTN und Glasfaser.
Im Zuge der Vorbereitung meiner Präsentation für die diese Woche stattfindende Konferenz „Next Generation Optical Networking“ (NGON) im südfranzösischen Nizza (jaja, man hat's nicht leicht…) habe ich mir ein paar Gedanken über unsere Branche und speziell über neue und interessante Entwicklungen gemacht. Je intensiver ich mich damit beschäftige, desto mehr stelle ich fest, dass sich unsere Branche zu einem Kaleidoskop mit vielschichtigen Veränderungen entwickelt hat – von kontinuierlichen optischen Innovationen und der Optimierung des vertikalen Marktsegments bis hin zu Programmierbarkeit, Softwareautomatisierung und Virtualisierung.
Meine Aufgabe ist es nun, da etwas Ordnung hinein zu bringen. Also habe ich mich erst einmal gefragt, was wohl die Analysten zu diesem Thema zu sagen haben. Laut Infonetics haben die weltweiten Ausgaben für optische Anlagen im 1. Quartal 2016 im Jahresvergleich um 13 Prozent zugelegt und es zeichnet sich offenbar ein positiver Trend ab.
Schön und gut, aber das scheint mir noch nicht alles zu sein. Die Geschäfte von Ciena in diesem Bereich sind – ebenso wie die Inhalte und die Entwicklung der NGON-Konferenz – komplex, vielschichtig und drehen sich um kontinuierliche Innovationen. WDM- und paketoptische Lösungen bieten immer höhere Bandbreiten, eine bessere Programmierbarkeit, eine geringere Dichte, einen geringeren Energiebedarf und mehr Sicherheit.
Beispiele sind Produkte wie die 6500 T-Serie von Ciena, hardwarebasierte 100G/200G-Verschlüsselung in Echtzeit und die kontinuierliche Optimierung von Ethernet-Lösungen für Mobile Backhaul und Ethernet Business Services. Und vergessen wir nicht die Fortschritte bei submarinen Glasfaserkabeln, durch die sich die Bandbreite bereits bestehender Unterseeanlagen noch weiter steigern lässt, sowie die Tatsache, dass sich solche GeoMesh-Lösungen nahtlos an die terrestrischen Netze anbinden lassen.
Ein Kaleidoskop an Technologien
Neben dem paketoptischen Bereich sind Ciena und die NGON-Konferenz dank einiger ergänzender und verwandter Lösungen auch für verschiedene ähnliche Kundensegmente interessant.
Da wären zunächst die neuen Kunden, die wir mit der Verbindung zwischen Rechenzentren (Data Center Interconnect, DCI) ansprechen. Hierzu zählen ICPs (Internet-Content-Provider) wie Microsoft sowie Unternehmen, die Rechenzentren hosten (etwa Equinix). Diese waren zwar in der Vergangenheit mit herkömmlichen paketoptischen Lösungen ganz gut bedient, benötigen inzwischen aber optimierte DCI-Lösungen wie Waveserver mit einfachen Abläufen, offenen Schnittstellen und Cloud-basierter Emulation für die eigene Anpassung von DevOps-Lösungen und höhere Flexibilität.
Dann wäre da die (nicht mehr ganz so neue) Innovation SDN/NFV und das damit verbundene große Kundeninteresse an softwarebasierter Automatisierung, End-to-End-Service-Orchestrierung und neuen virtualisierten IT-Netzapplikationen.
SDN/NFV und die Zukunft optischer Lösungen
Ich habe in letzter Zeit zahlreiche SDN/NFV-Konferenzen besucht, bei denen diese Technologie zum Teil noch recht emotional betrachtet wird. Daher kann ich sagen, dass das Thema bei der NGON äußerst pragmatisch angegangen wird: Hier geht es darum, wie wir SDN/NFV optimal nutzen können, um paketoptische Netze und die darauf basierenden Services zu automatisieren. Außerdem besteht großes Interesse an einer geeigneten Softwarearchitektur und einem DevOps-Ansatz für SDN/NFV sowie ein wachsendes Verständnis für deren Bedeutung.
Netzbetreiber möchten nicht mehr von großen monolithischen Software-Stacks abhängig sein, bei denen Änderungen immer mit hohen Kosten für professionelle Dienstleistungen und einem hohen Zeitaufwand verbunden sind. Stattdessen interessieren sie sich heutzutage für modulare Architekturen (Stichwort: Microservices) mit DevOps-Toolkits und flexiblen Optionen bei Service-Definitionen oder Geräteressourcenadaptern – sei es nun eine eigens entwickelte Software oder die Inanspruchnahme eines Drittanbieters.
Ich hoffe, Ihnen in diesem Blog vermitteln zu können, warum ich es unglaublich spannend finde, in einer Branche zu arbeiten, die sich (ähnlich wie ein Kaleidoskop) ständig verändert und in der es immer etwas neues zu lernen gibt.
Ich würde mich freuen, wenn Sie mich auf der Konferenz „Next Generation Optical Networking“ (28. Juni bis 1. Juli ) in Nizza besuchen, und lade Sie hiermit auch herzlich zur Teilnahme am vorbereitenden Kundenworkshop von Ciena (28. Juni, 11:00 bis 14:00 Uhr) mit dem Gastredner Winston Carrera von BT ein.