Im DCI-Servicebereich bieten sich zur Zeit völlig neue Chancen. Dies ist dem Wachstum geschuldet, das zur Zeit bei Rechenzentrumsbetreibern (DCOs) sowohl in Bezug auf die Größe als auch auf den Leistungsumfang zu verzeichnen ist.

Wenn man sich die Rechenzentren weltweit ansieht, stellen DCOs wie Equinix und Telecity die größte Gruppe dar (>50 %). Dies ist ein erheblicher Marktanteil, der voraussichtlich noch weiter wachsen wird, wenn Anbieter von Kommunikationsdiensten (Communications Service Providers, CSPs) ihre Rechenzentrumsressourcen an DCOs verkaufen.

Quelle: Ovum Global Data Center Analyzer 2Q-16

DCOs werden auch als Carrier-neutrale Anbieter (Carrier Neutral Providers, CNPs) bezeichnet; sie vertreiben zentrale Installationsflächen, Energieversorgung und Netzwerkanbindungen an Unternehmen, die IT-Ressourcen außerhalb ihrer privaten Rechenzentren bereitstellen möchten. Aus DCI-Sicht stellt die Zeit, die ein Managed Service Provider (MSP) zur Bereitstellung von Konnektivität benötigt, ein Problem dar – hierbei handelt es sich oft um Monate. In jedem Monat, um den sich die Bereitstellung von DCI-Services durch einen MSP verzögert, entgehen den CPNs Einnahmen in Höhe von mehreren hunderttausend US-Dollar.

Aktuelle Anforderungen an regionale DCI-Verbindungen

DCOs stehen vor mehreren Herausforderungen, wenn sie DCI-Services zwischen Ballungsgebieten anbieten, da typische Netze höchstens mit 1 Gbit/s übertragen und häufig auf IP/MPLS basieren.

Hier ein Beispiel: Angenommen, ein Unternehmen in RZ 1 möchte ein Datenvolumen von 3 Tbit (ein typischer Wert für die tägliche Datensicherung in großen Unternehmen) an ein regionales RZ in einem anderen Ballungsgebiet übertragen. Bei Geschwindigkeiten von unter 1 Gbit/s dauert dies über acht Stunden. Ein solcher Zeitrahmen führt zu Problemen, da sich die Daten des Unternehmens auch während der Sicherung noch ändern. Beim Abschluss der täglichen Sicherung wären die Daten des Kunden bereits wieder veraltet.

Wie können wir also den Einschränkungen der IP-basierten DCI-Netze von heute begegnen?

Durch den Einsatz eines Fabric-Service für Data Center Connect können wir unsere Netze so optimieren, dass sie die hohen Anwendungsleistungsanforderungen von DCI erfüllen. Ein Fabric-Service für Data Center Connect:

  • bietet flexible Konnektivität zwischen Rechenzentren in der Fabric, ob im selben oder in verschiedenen Ballungszentren;
  • bietet direkte Anbindung an mehrere Public Cloud-Services wie Google, Microsoft oder Amazon;
  • aktiviert den Service schnell, innerhalb von Tagen;
  • bietet je nach Bedarf Bandbreiten von 1, 10, 40 und 100 Gbit/s und
  • nutzt niedrige Latenzzeiten und Verschlüsselung während der Übertragung, um Leistungs- und Sicherheitsanforderungen zu erfüllen.

Vorteile für DCOs und Unternehmen

Außerdem können durch die bedarfsorientierte Bandbreitenbereitstellung jetzt neue, flexible Rechenzentrumsleistungen realisiert werden, die nur gelegentlich DCI-Kapazität benötigen, wie beispielsweise die Wiederherstellung im Katastrophenfall oder die bereits erwähnte Public Cloud-Datenmigration.

Die wichtigsten Anwendungen für die Data Center Connect-Fabric

DCOs möchten ihren Kunden auch die Anforderung von Konnektivität über Selbstbedienungsportale ermöglichen. Dabei werden DCI-Services mit Burst-Option angeboten, die bei Bedarf für kurzzeitige Anwendungen wie Datensicherung, Wiederherstellung nach Katastrophenfällen oder Datenmigration aktiviert werden können. Diese DCI-Anwendungen erfordern die Leistungsmerkmale – hohe Bandbreite und kurze Latenzzeit – der Data Center Connect-Fabric:

  • Externe Datensicherung – mit hohen Bandbreiten für regelmäßige Sicherungen außerhalb der Hauptgeschäftszeit und für den Datenverkehr aufgrund von Aktiv-Aktiv-Speicherreplikationen.
  • Wiederherstellung im Katastrophenfall – Nach einer Katastrophe müssen Unternehmen ihre gesamten Daten vom Backup-Standort in die Produktionsumgebung übertragen. Ähnlich wie bei der Datenmigration kann dieser Content einen Umfang im zweistelligen Tbit-Bereich aufweisen und erfordert ein DCI-Hochleistungsnetz mit hoher Bandbreite, um Kundendaten wiederherzustellen.
  • Datenmigration – Wenn Unternehmen immer mehr IT-Ressourcen in Cloudrechenzentren verlagern, müssen sie ihre gesamten Daten migrieren, um die Präsenz in der Cloud zu etablieren. Bei einem großen Unternehmen kann es sich dabei um Datenmengen im zweistelligen Tbit-Bereich handeln; mit Verbindungen von unter 1 Gbit/s würde das Hochladen einer solcher Contentmenge in die Cloud mehrere Wochen dauern. Über eine Verbindung mit (mindestens) 10 Gbit/s, wie sie bei Bedarf über die Data Center Connect-Fabric bereitgestellt wird, kann diese Zeit auf unter eine Stunde reduziert werden.

Zusammenfassung

Die Verlagerung der IT-Ressourcen von Unternehmen in Multi-Tenant-Clouds und Public Clouds hat gerade erst begonnen. Wenn dieser Trend an Fahrt gewinnt, wächst auch die Nachfrage nach DCI-Konnektivität von Unternehmensrechenzentren und zwischen Cloudrechenzentren entsprechend. Daher müssen DCOs zur Erfüllung dieser Anforderungen einen hochflexiblen DCI-Service bereitstellen, der die Datenübertragung an Cloudrechenzentren, die schnelle Bereitstellung von DCI-Services innerhalb von Tagen und die Möglichkeit zur Bereitstellung von Konnektivität auf Anforderung unterstützt.