Gary Smith ist President & CEO von Ciena und leitet seit vierzehn Jahren die Geschäfte des Unternehmens. Gary ist Mitglied des National Security Telecommunications Advisory Committee von Präsident Obama und Mitglied des Aufsichtsrats bei Avaya und CommVault Systems.

Heute wurde die Übernahme von Cyan durch Ciena abgeschlossen. Cyan ist ein führender Provider von zukunftsfähiger Software und Plattformen für die Implementierung von SDN-Netzen. Ich hatte Gelegenheit, mit Gary Smith, CEO von Ciena, über die Bedeutung der Übernahme durch Ciena für das Unternehmen und für Kunden zu sprechen.  Hier seine Aussagen:

Q: Was ist der Grund für die Übernahme von Cyan?

Gary: Cyan verfügt über branchenführende Software, die unsere eigenen SDN- und NFV-Produkte hervorragend ergänzt.  Beispielsweise bilden die Technologien von Cyan in den Bereichen Multi-Vendor-Netzwerke und Service-Orchestrierung eine wichtige Grundlage für wirklich offene, softwaredefinierte Multi-Vendor-Infrastrukturen.

Außerdem bringt Cyan einen paketoptischen Geschäftsbereich und eine Kundenbasis mit, die einen echten Gegenwert darstellen.

Q: Die Übernahme von Cyan bedeutet eine signifikante Investition in Software im allgemeinen und SDN im besonderen.  Warum war dies erforderlich?

Gary: Ich habe bereits in der Vergangenheit gesagt, dass die Entwicklung hin zu softwarebasierten On-Demand-Netzen ein entscheidender Wendepunkt für unsere Branche ist. Das glaube ich auch heute noch.  Unsere Kunden wollen auf Software-definierte Netze migrieren, und sie fordern dabei unsere Unterstützung.  Der Markt für Netzwerk-Software befindet sich immer noch ganz am Anfang seiner Entwicklung. Die Übernahme von Cyan verschafft uns einen Vorsprung, durch den wir in diesem wichtigen Wachstumssegment sehr gut aufgestellt sind.

Denken Sie auch daran, dass wir schon seit einiger Zeit in die Softwaretransformation investieren.  Bei der ersten Vorstellung unserer OPn Architektur vor drei Jahren waren die Software-Orchestrierung und die Automatisierung mit offenen Schnittstellen wichtige Entwicklungsansätze.  Seither haben wir viele unserer Ressourcen in den Bereichen SDN, NFV und Virtualisierung konzentriert.  Tatsächlich arbeiten heute 80 % der R&D-Mitarbeiter von Ciena in der Softwareentwicklung.

Q: Was bedeutet die Kooperation von Ciena und Cyan für Kunden?

Gary: Es bedeutet die Umsetzung von SDN und Netzwerkvirtualisierung in der Praxis. Wir unterstützen Kunden bei der Vermarktung ihrer Netze, bei der schnelleren Markteinführung von neuen Services und bei der Verbesserung der Effizienz sowie bei der Kostensenkung.  Das Endziel ist hierbei ein höherer geschäftlicher Wert von Netzwerken und Netzwerk-Services für unsere Kunden durch flexiblere und intelligentere Netze.

Q: Zwar wird die Marke Cyan bei Ciena eingebunden, aber Sie haben heute auch einen neuen Geschäftsbereich namens Blue Planet angekündigt.

Gary: Ja, Blue Planet ist der bekannte Markenname für das SDN- und NFV-Portfolio von Cyan. Wir möchten diesen Bekanntheitsgrad nutzen und unser gesamtes Software-Portfolio darunter zusammenfassen.  Die Softwareprodukte beider Unternehmen sowie ein Team von mehr als 800 Mitarbeitern – darunter die heutigen Ciena NMS- und Agility-Teams sowie Cyan – sind jetzt unter dem Namen Blue Planet zusammengefasst. Ich bin sehr froh, dass Mike Hatfield [ehemaliger President von Cyan] diesen Bereich für uns führen wird. Er bringt eine enorme Erfahrung ein sowie Führungseigenschaften, die uns dabei helfen werden, bei unseren Kunden wirklich offene, Software-definierte Netze und Services zu implementieren.

Q: Welche Geschäftsfelder fallen unter den neuen Blue Planet-Bereich?

Gary: Zu den Blue Planet-Produkten gehören Planet Orchestrate und Planet Operate von Cyan sowie die bisherigen Ciena-Lösungen Agility SDN und Agility Matrix NFV. Zum Blue Planet-Bereich unter der Leitung von Mike gehören die Software-Entwicklung, das Management der Produktlinie, das Produktmarketing, Service und Support sowie die Business-Entwicklung.  Wir werden in naher Zukunft weitere Einzelheiten zum neuen Blue Planet-Bereich bekanntgeben.

Q: Was sind die nächsten Schritte?

Gary: Wir haben bei der Integration von Cyan schon große Fortschritte gemacht, aber es steht hier natürlich noch weitere Arbeit an. Die beiden Unternehmen haben nur einen kleinen gemeinsamen Kundenstamm. Wir sprechen also mit den Kunden und bestätigen unsere Verpflichtung, deren Anforderungen auch in Zukunft zu unterstützen.  Außerdem werden wir in naher Zukunft weitere Einzelheiten zu unserem geplanten Produktportfolio verkünden.