Unternehmen, Carrier und Serviceprovider werden mit teilweise widersprüchlichen Entwicklungen konfrontiert. Das gewaltige Wachstum bei Multimedia-Inhalten, die explosionsartige Entwicklung bei Cloud Computing, die Einflüsse der zunehmenden mobilen Nutzung und der fortlaufende Druck zur Kostenreduzierung bei gleichbleibenden Umsätzen führen in ihrer Kombination dazu, dass die traditionellen Geschäftsmodelle nicht mehr funktionieren.

Um mit der Entwicklung Schritt zu halten, wenden sich viele Betroffene der SDN-Technologie zu, die einer Revolution beim Design und Betrieb von Netzen gleichkommt.

SDN ermöglicht die zentral gesteuerte Programmierung des Verhaltens von Netzen mithilfe von Software-Applikationen und offenen APIs. Durch die Öffnung der bisher geschlossenen Netzplattformen und die Implementierung eines gemeinsamen SDN Control Layer ist ein konsistentes Management des gesamten Netzes und aller Geräte möglich, unabhängig von der Komplexität der zugrundeliegenden Netztechnologie.

SDN unterstützt ein konsistentes Management von Netzen, die sich aus technologisch komplexen Einzelteilen zusammensetzen.

Es gibt vier grundlegende Bereiche, in denen die SDN-Technologie für Organisationen einen Unterschied machen kann.

1) Programmierbarkeit von Netzen: SDN unterstützt die Steuerung des Netzverhaltens durch Software, die nicht auf den Geräten läuft, welche die physische Konnektivität bereitstellen, sondern auf übergeordneten Plattformen. Damit können Netzbetreiber das Verhalten ihrer Netze an die Anforderungen neuer Services und sogar einzelner Kunden anpassen. Durch die Entkopplung von Hardware und Software ist es möglich, in kurzer Zeit innovative, differenzierte neue Services einzuführen, ohne Einschränkungen durch geschlossene, proprietäre Plattformen.

2) Logische, zentralisierte Intelligenz und Steuerung: SDN basiert auf logischen, zentralisierten Netztopologien, die eine intelligente Steuerung und Management von Netzressourcen ermöglichen. Herkömmliche Methoden der Netzsteuerung sind verteilt. Die Geräte arbeiten autonom und haben nur eine begrenzte Kenntnis vom Zustand des Netzes. Mit der zentralisierten Steuerung, wie sie durch SDN-basierte Netze ermöglicht wird, können Bandbreitenmanagement, Wiederherstellung, Sicherheit und Policies auf intelligente Weise optimiert werden, und die Organisation erhält einen Gesamtüberblick über ihr Netz.

3) Abstraktion von Netzen: Bei Services und Applikationen, die auf SDN-Technologie basieren, sind die zugrundeliegenden Technologien und die Hardware, welche die physische Konnektivität herstellt, von der Steuerung des Netzes abstrahiert. Applikationen interagieren mit dem Netz über APIs anstelle von eng an die Hardware gekoppelten Management-Schnittstellen.

4) Offenheit: SDN-Architekturen läuten eine neue Ära der Offenheit ein. Diese unterstützt die Interoperabilität verschiedener Hersteller und fördert eine herstellerneutrale Betriebsumgebung. Die Offenheit ergibt sich aus den Grundsätzen, auf denen der SDN-Ansatz basiert. Die offenen APIs unterstützen ein breites Spektrum an Applikationen wie Cloud Orchestration, OSS/BSS, SaaS und geschäftskritische, vernetzte Apps. Darüber hinaus ermöglicht die intelligente Software die Steuerung der Hardware unterschiedlicher Hersteller über offene, programmierbare Schnittstellen wie beispielsweise OpenFlow. Schließlich können innerhalb von SDN intelligente Netzwerkservices und Applikationen unter einer gemeinsamen Software-Umgebung ausgeführt werden.

Ein wichtiger Vorteil der SDN-Technologie ist die Möglichkeit für Netzbetreiber, eigene Programme zu erstellen, welche die SDN-APIs nutzen, und damit das Verhalten von Netzen mithilfe von Applikationen zu steuern. SDN unterstützt die Entwicklung von Netzwerk-Applikationen, die intelligente Überwachung des Netzzustands und die automatische, bedarfsgerechte Anpassung der Netzkonfiguration.

Ciena versteht die Herausforderungen aufgrund des schnellen Bandbreitenwachstums. Der Ansatz von Blue Planet bezüglich SDN basiert auf einem Hybridmodell, bei dem Steuerungsfunktionen, wie beispielsweise die Darstellung von Netzen und das Management von Policies und Bandbreiten, im logisch zentralisierten SDN-Controller stattfinden. Allerdings sind nicht alle Funktionen zentralisiert. Steuerungsfunktionen, beispielsweise für die Wiederherstellung nach Ausfällen, Überwachung und Sicherheit, bei denen verteilte Applikationen Vorteile bringen, sind nach wie vor in die Netzgeräte integriert.